Ein besonderer Abend, denn an diesem stellen Schüler ihre Klausurvorspiele des Semesters öffentlich vor.

Ein halbes Jahr setzten sie sich im „Theaterlabor“ in Bewegungsimprovisationen mit den Themenimpulsen Sehnsuchtsorte und Fluchtmomente, sowie gegebenen Texten auseinander und hatten die Aufgabe, daraus kleine Stücke zu erfinden und in diese die Erkundung des Materials Folie in das Spiel zu integrieren.
Und so bildeten die 14 Spieler drei Gruppen, die jeweils ihre ganz eigenen Varianten präsentieren.

Allen gemein war ein sehr ausdrucksstarkes Spiel, ganzheitlich wahrnehmbar, fast wie Körper- und Mimikstudien. Jeder ganz konzentriert und locker selbstsicher zugleich im Spiel mit den unendlichen Möglichkeiten, die ihnen ihr eigenes Ich bietet.

Es war faszinierend, in dem parallel ablaufenden Szenerien auf der Bühne, sich als Betrachter mal dem Einen und mal dem Anderen zuzuwenden und die angebotenen Puzzleteile zu einem Ganzen zu fügen.

Das erste dieser drei Minidramen setzte sich mit der Frage auseinander – Was ist normal?
Ort des Geschehens eine Psychiatrie. Hier trifft der nicht ganz Normale auf den besonders Normalen und auf zuweilen heitere und dann wieder recht beklemmende Weise tauschen sich die Protagonisten aus, versuchen schließlich die Flucht nach „draußen“ ins wirkliche Leben.

Im Drama zwei, welches eröffnet wird von einem unermüdlich kehrenden Hausmeister, der dabei auf ein weinendes Model trifft, ist ein Mord geschehen. Der Kommissar nimmt die Zwillingsschwester der Ermordeten, sowie das Management ins Verhör. Jeder schien seiner Ansicht nach vom Tod des Models zu profitieren. Einziger wahrhaftiger Zeuge, der Hausmeister, ist am Ende verschwunden.
Wusste er zu viel?

Wieder paralleles Spiel, die Figuren stellen sich vor, vier Figuren wie sie gegensätzlicher nicht sein können, ein psychisch zerstörter Kriegsveteran, eine verzweifelte junge Mutter, ein ehrgeiziger Jungunternehmer und eine soziale Aussteigerin. Sie werden überwacht von Loki. Loki sendet Befehle über ihre Smartphones und bringt sie zusammen, will sie sich gefügig machen. Doch der Jungunternehmer erkennt diesen Übergriff und setz sich zu wehr, verweigert sich. Die Mutter und die Aussteigerin schließen sich ihm an, einzig der Kriegsveteran hofft vergeblich um Anerkennung. Ihm gelingt es nicht zur Selbstbestimmung zurück zu finden und bleibt erlegen.

Alle Spieler sind ganz in ihren Rollen, denen eine selbst erfundene Rollenbiografie zugrunde liegt und diese zelebrierten sie alle so überzeugend, dass diese Biografien dem Publikum ohne große Worte erkennbar wurden. Sehr gelungen.

Danke den Spielern dieses Grundkurses und ihrer Chefin Astrid Lessig.

Bilder: Frau Firchau

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