Niemand hätte die beschwerliche Reise und den ungewohnten Kostümzwang auf sich genommen, wenn es sich nicht um ein kulturelles Ereignis von erregender Einmaligkeit handelte…

Und das war es auf alle Fälle!
Diese Einmaligkeit musste sich herumgesprochen haben, hatte doch der „Hausdiener“ Dirk auf Anweisung mehr Stühle in den Saal getragen als sonst üblich.
Großes kündigte sich also an. Und die Leute, jung und alt, strömen von überall her. Und der Saal füllt sich bis auf den letzten Platz.
Und es strömen immer mehr in den Saal, bis man schließlich auf der Treppe Platz nehmen muss.

Ein letztes Murmeln in den Reihen. Dann absolute Stille. Licht. Ein Taktstock, vielmehr ein Fiedelbogen, erhebt sich zum Signal. Und dann schwingen die Geigen und Klarinetten, das Cello und die Flöten, das Piano und die E-Gitarre hinein in den Walzer von Schostakowitsch.
Das Publikum wird mitgenommen in einen Tanz gleich dem erfrischenden Rauschen der Bäume im Sommerwind.

Ein aufmunterndes Entree für das nun folgende musikalische Werk: Der Karneval der Tiere. Majestätisch tritt der Löwe in die Runde und die Tiere erweisen ihm die Ehre.
Bis auf ein paar junge Kätzchen: „Kommt jetzt der Schwan?“ „Nein!“ - So nach und nach treten mehr oder weniger seltsame tierische Solisten in Erscheinung, um ihre Kunst dem König darzubieten.
Und der Marabu alias Frau Wicklein gibt dazu den Takt vor.

Es ist ein großes Fest. „Bravo“, rufen am Ende die Säugetiere, auch alle Fische, Vögel und Insekten und können nicht genug bekommen, bis schließlich alle Akteure in vorderster Reihe die Beine in ungewohntem Tempo zum Cancan in die Höhe schmeißen. „Da capo, da capo!“ für die großartige Vorführung des Orchesters der DKS.

Wenn jetzt jemand gemeint hätte, der Abend wäre somit gelaufen gewesen, der irrt. Nach schnellem Umbau traten die fünf Instrumentalisten der Impro-AG unter Leitung von Peter Koch ins Rampenlicht. Das Programm: Musik ganz anderer Art. Frei. Unvorherbestimmt. Experimentell. Eigenwillig. Aber stets miteinander statt gegeneinander. Denn das macht die Kunst des musikalischen Improvisierens aus. Harmonien finden, Disharmonien streuen. Rhythmen verändern, Tonarten wechseln. Mal beschwingt, mal expressiv und am Ende wieder sanft. Dabei immer hoch konzentriert, um auf seine Mitspieler reagieren zu können oder ihm etwas vorzugeben, auf das sich eine neue Perspektive für das Publikum ergibt. Großartig umgesetzt von Victor, Julien, Helene, Valentin und Peter Koch.

Damit aber nicht genug. So ein Bühnenumbau geht manchmal erstaunlich schnell vonstatten. Und spätestens jetzt wurde auch dem letzten Zuschauer klar, dass das im Schatten einer reduzierten Beleuchtung abgestellte türkisfarbene Schlagzeug nicht als Kulissenfüller für die Bühne gedacht war. Es gesellten sich nunmehr einige Mikrofonständer, Gitarrenverstärker nebst E-Gitarren und Bass hinzu. Die Bedeutung dessen wurde allen Anwesenden vor Augen und Ohren geführt. Das konnte nur heißen: Achtung! Gefühle wechseln! Jetzt wird’s laut! Und es wurde laut! Richtig laut! Die DKS-Schulband CRUNK blies zum Sturm. Vor allem aufs Trommelfell. Opener für die Rockshow war „Lithium“ von Nirvana, gefolgt von „Basket Case“ und weiteren Nummern, die ordentlich im Gehörgang krachten. Starke ‚Mucke‘. Enthusiastisches Engagement. Einfach mal den Gefühlen freien Lauf lassen, so als wär‘s das letzte Mal.
Für Frontfrau Britta war es das letzte Mal.
Auf diesem Weg alles, alles Gute für dich.
Und deswegen konnte das Publikum dich und die Band nicht einfach so gehen lassen. Eine Zugabe musste noch sein.

Am Ende ein Abend von reichhaltiger Vielseitigkeit, großen Talenten und begeisterten Zuschauern. Danke, ihr alle habt es wieder einmal gerockt.

Bilder: Neumann, Ralf

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