Die Dreikönigspieler der 5. und 6. Klassen am 11.06.2019

Es war einmal eine junge, aufgeregte und vor Energie sprühende Theatergruppe im Projekttheater. Die spielte unter der Leitung ihrer mitfiebernden Leiterin namens Ina Kwiatkowski ein Märchen. Ein Märchen wie jedes andere? - Weit gefehlt! Denn während die märchenhaft schönen Kostüme zunächst ein „klassisches“ Märchen vermuten lassen, bekommt das aufmerksame Publikum auch auf subtile Weise einen Spiegel vorgehalten… Warten Sie ab!

Erst einmal ist alles, was zu einem guten Märchen dazugehört, vorhanden: Ein König, der seine Tochter über alles liebt, eine echte Prinzessin im bezaubernden Kleid, welche heiraten soll und - genau deswegen - die Herausforderung für die verliebten Bewerber: Nur, wem es gelingt, einen Tag lang die königlichen Hühner zu hüten, darf sie zur Frau nehmen. (Welcher Zusammenhang hier wohl besteht…?!) – Nichts leichter als das!, denkt sich Konrad, ein armer Hirte, dem die Prinzessin durchaus gefallen könnte. Doch auf Gegenseitigkeit beruht der Heiratswunsch keinesfalls! Die Königsfamilie versucht auf hinterhältige Weise zu verhindern, dass die Prinzessin womöglich diesen armen Schlucker heiraten muss, doch Konrad lässt sich von niemandem übers Ohr hauen. Er meistert seine Aufgabe mit Bravour – doch… das wäre ja viel zu früh für ein Happy End, denn gerade laufen die jungen Dreikönigspieler zur Hochform auf: Die eben noch so gesittete Prinzessin bekommt einen Mega-Trotzanfall, der König versucht verzweifelt, die Spielregeln im Nachhinein zu ändern ohne dabei sein Gesicht zu verlieren, doch ihm fehlt die Idee und seine Berater sind entweder nicht bereit oder nicht kreativ genug, ihm zu helfen und eine weitere Aufgabe zu finden, die den Hirten zum Scheitern bringen soll. „Gesetz ist Gesetz!“ - „So war es vereinbart!“ - „Das steht nicht in meiner Stellenbeschreibung!“ Jeder schiebt die Verantwortung von sich… die Situation scheint aussichtslos. Wie im wahren Leben…? „Dem möchte ich mich anschließen!“ höre ich eine Stimme sagen.

Doch Konrad hatte selbst für diesen Fall auf raffinierteste Weise vorgesorgt: Von jedem, der ihm in der ersten Runde versucht hatte, ein Huhn abzuluchsen, konnte er mit Hilfe seiner wundersamen Flöte und durch seine listige Strategie nicht nur das Huhn zurückerobern, sondern sogar eine Art Pfand abknöpfen, der ihm nun dienlich sein sollte. Nachdem er auch die zweite Aufgabe souverän gelöst hat und herausfindet, welches der ihm vorgeführten Hühner nicht des Königs ist, stellt er dem armen Konrad auf Wunsch seiner Tochter noch eine dritte Herausforderung: Einen Sack voller Lügen soll der Hirte erzählen. – Die Blamage schein vorprogrammiert…
Doch wenn die Lösung nicht gelingt: „Kopf ab!“ (Und zwar nicht der eines Huhnes!) Ob der kluge Konrad auch die letzte Aufgabe meistern konnte und worin wohl das eigentliche Happy End des Märchens besteht, bleibt denen vorbehalten, die diesen märchenhaft schönen, gruselig-spannenden, humorvoll gewürzten und höchst aufregenden Theaterabend miterlebt haben!

Wir sagen Dank an alle jungen Dreikönigspieler und an Ina, die -wie immer- ganze Arbeit geleistet hat: In nur einem Schuljahr ist es ihr gelungen, den erfreulich großen Neuzugang sowohl aus den 5. als auch 6. Klassen so aufeinander „einzuspielen“, dass alle auf der Bühne als ein Team agieren, welches bei einer kleineren Textlücke nicht gleich aufgeschmissen ist. Man spürt deutlich das große Potenzial und applaudiert am Ende mit dem Wunsch, möglichst alle Akteure auch im kommenden Schuljahr wieder auf der Bühne zu sehen! Lasst euch von diesem Erfolg beflügeln und macht weiter so!