Minidramen des Grundkurses Darstellendes Spiel der Jgst. 12
Abitur, Prüfungen, Konkurrenzkampf, Erwartungshaltungen, Selbstzweifel, … Druck von innen und von außen – wie soll man damit umgehen? Kann man dem entfliehen?
Und wie soll es dann weitergehen? Wer will was – von mir? Was will ich – von mir? Bin ich dem allen gewachsen?
Und wenn ich was will – welche Mittel und Wege sind mir recht, diese zu nutzen, um mein Ziel zu erreichen? Bin ich bereit, meine Seele dafür zu verkaufen? Was ist vertretbar? Wie gehe ich mit den Konsequenzen um?
Diese Fragen standen am Dienstagabend im Raum des Projekttheaters, aufgeworfen von den Schülerinnen und Schülern des Grundkurses Darstellendes Spiel der Jgst. 12 (Leitung: Frau Lessig). Unter dem Thema “… gehen … bleiben…“ hatten sie sich seit einem halben Jahr damit auseinandergesetzt, auf Grundlage verschiedener Texte gearbeitet und schließlich für diesen Abend ihre eigenen Stücke in fünf Gruppen entwickelt.
Antworten auf die gestellten Fragen erhielten die Zuschauer im ausverkauften Projekttheater in den Präsentationen selbstverständlich nicht, vielmehr wurden sie eindrucksvoll und überzeugend einbezogen in die Reflexion und Auseinandersetzung mit diesen Fragestellungen; die Gefühlslagen, das Gefühlschaos, die Bedrängnis, die Ängste, die Trauer und die Schuld wurden spürbar und durch einprägsames Spielen, Sprechen und Interagieren der Spielenden untermauert. Vielleicht fand oder findet dann jeder für sich in dieser Stimmung (s)eine Antwort auf die jeweilige Frage – … gehen? … bleiben?
Wie ist das außerdem diesbezüglich mit der Kommunikation im engsten Kreis, in der Familie: sie entspricht an diesem Abend jedem Klischee, altbekannte Floskeln und Wendungen bestätigen und verstärken den Druck, das Dilemma, ausgehend von einem umgestoßenen Glas Wein – wie ist das auszuhalten?
Zuletzt auf der Argo, dem Schiff des Jason, der das Goldene Vlies beschaffen sollte. Sie sitzen alle im gleichen Boot und rudern – in die gleiche Richtung? Wer hat das Sagen? Was beschäftigt sie? Wer bleibt? Wer muss „gehen“?
Die Schülerinnen und Schüler brachten zum Abschluss ihrer Schulzeit unter Anleitung von Frau Lessig ihre eigenen Minidramen auf die Bühne, die jedes für sich die Anwesenden durch ausdrucksstarkes Spiel mit der Stimme, mit der Stimmung, miteinander und mitreißend überzeugend mitnahmen und eintauchen ließen in ihre und die jeweils eigenen Gedanken.
Vielen Dank an den Grundkurs und an Frau Lessig für einen inspirierenden Abend, der Eindruck hinterlassen und Gedanken angestoßen hat.
Bilder: Frau Firchau
