„Die Liebe sieht nicht, sondern träumt und sinnt,
Drum malt man den geflügelten Amor blind.
Auch hat ihr Traum von Urteil keine Spur.
Flügel und blind! So hastet Liebe nur.
Die Liebe, die man oft ein Kind drum nennt,
Weil ihre Wahl sich kindisch oft verrennt.“
W. Shakespeare: „Ein Sommernachtstraum“
„Der Sommernachtstraum“, so lautet der Titel einer Komödie von Shakespeare, die im antiken Athen spielt und auch in einem verzauberten Wald.
Oder spielt sie gar bei uns?
Zeigt sie doch unsere ureigensten Sehnsüchte und Wünsche, die uns in der Nacht, im Traum, im Rausch der Liebe ereilen und die am Tag - nüchtern betrachtet – uns wieder auf den harten Boden der Tatsachen prallen lassen.
Schein und Sein, Erwartungen und Gefühle bringen oft Verwirrungen in unser Leben.
Da ist Hermia, die Demetrius heiraten soll, aber Lysander liebt. Was bleibt ihnen anderes übrig als zu fliehen? In witzigen, sprachlich genialen Dialogen, die auf verschiedenen Sprachebenen stakkatoartig hin- und herswitchen, zeigen die Schüler, wie zeitlos ihre Probleme doch sind und wie wenig Shakespeares Text an Aktualität verloren hat.
Die Liebe, ein tiefes Gefühl, oft aber auch ein Trugbild, das uns verzaubert und die wahren Dinge in einen Schleier hüllt. Mit viel Witz und Humor wird dargestellt, welche Verwirrungen sich aus diesem Rausch ergeben können.
Oberon, gehüllt in einen riesigen Mantel, der ihn wie eine zweite Haut vor Verletzlichkeit zu schützen scheint, schickt Puck los, um die Liebenden durch eine Droge wieder gefügig zu machen, doch der Auftrag misslingt. Dem Publikum gefällts. Die Elfe scheint ratlos. Und die Verwechslungen nehmen ihren Lauf...
Ein kurzweiliger Theaterabend, der dem Einen oder Anderen wieder gezeigt hat, wie genial dieser Shakespeare doch war und wie viel von dem, was auf der Bühne passierte, aus dem wahren Leben kommt.
