An unserer Schule wurden im Rahmen eines Projektes der Unteren Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzinstitut (NSI) Dresden vor einigen Jahren Kästen für Fledermäuse, Mauersegler und Turmfalken angebracht, um gebäudebrütende Vogelarten in der Stadt zu unterstützen.

2007 bezog ein Turmfalkenpärchen erstmalig einen der zwei Kästen und brütete darin erfolgreich.

Anfang 2008 richteten wir eine Webcam zur Überwachung des Turmfalken-Nistkastens im Haus C der Dreikönigschule ein. Voller Spannung erwarteten wir die Brutsaison. Der Turmfalke ließ uns aber ganz schön zappeln, denn obwohl an anderen Brutplätzen in Dresden schon die ersten Falkenbabys schlüpften, passierte bei uns immer noch nichts. Dann endlich, zu Pfingsten, begann die Eiablage sehr fotogen im Angesicht der Kamera.

Auf dem Foto erkennt man den weiblichen Falken beim Wenden der fünf Eier. Im Nistkasten liegen neben Dunen auch zwei Flügelfedern, da die Vögel während der Brutzeit mausern, d.h. ihr Gefieder wechseln. Das Männchen versorgt das Weibchen mit Nahrung, das deshalb das Gelege jeweils nur kurz zur Beuteübergabe verlassen muss.

Die ersten zwei Jungvögel kämpften sich am 05. und 06.06.2008 aus dem Ei.

Anfang Juli wurden schließlich vier junge Turmfalken flügge, die am 26.06. vom Beringer Bernd Katzer jeweils einen Ring der Vogelwarte Hiddensee bekamen.

Dazu wurden sie aus dem Kasten genommen und zur Beruhigung in einen Beutel gelegt. Durch die Ringnummer, das Beringungsdatum und den Beringungsort kann bei einem Wiederfund auf das Alter und den Aktionsradius des Vogels geschlossen werden.

Die Ringe sind aus Aluminium und deshalb sehr leicht und somit für die Vogel kaum spürbar.

Natürlich durfte jeder von uns die kleinen, weichen Federbäusche kurz anfassen. Da Vögel nicht gut riechen können, werden die Jungvögel im Gegensatz zu jungen Säugetieren deshalb von ihren Eltern nicht im Stich gelassen. Die Beringungs-Aktion haben die Altvögel gar nicht bemerkt, da sie gerade auf Jagd waren.

Dann stockte uns der Atem, als der Älteste der Jungfalken einen Flattersprung in die Tiefe wagte, obwohl seine Federn und Muskeln für den ersten Flug noch nicht ausgereift waren. Unbeschadet landete er auf der Wiese und wurde von uns wieder in den Kasten zu seinen Geschwistern gesetzt.

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