Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

Ein Happening der Grundkurse Darstellendes Spiel Kl.12 am 21.03.24 im ‚projekttheater‘ Dresden

Happening?
Nach der Definition von Oxford Languages „eine Veranstaltung von Künstlern, die – unter Einbeziehung des Publikums – ein künstlerisches Erlebnis [mit überraschender oder schockierender Wirkung] vermitteln will.“

Und das war es!
34 Jugendliche, die sich im Kurs Darstellendes Spiel in Körpersprache als nonverbalem Ausdruck, im Wahrnehmen und Deuten, dem Spiel als Solist und im Ensemble mit und ohne Textelementen oder Requisiten ausprobierten, waren nun gefordert, mit ihren erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten kleine eigene Minidramen zu entwickeln.

Sieben kleine Ensembles, sieben Minidramen.

Das Abi ist geschafft, Feiern angesagt, Ausgelassenheit, Frohsinn und mitten hinein die Frage- Und was kommt jetzt? Lass uns erstmal Feiern nach 12 langen Jahren mehr oder weniger großer Anstrengungen. Ja, aber… und dann?
Träume, Phantasien und ganz viel Unsicherheit, Angst? Ein turbulentes, ausgelassenes Spiel transportiert diese Ambivalenz der Jugendlichen.

Und jetzt? Wieder dieses – was kommt danach? Vielleicht einfach eine Bank ausrauben, viel Geld = viel Glück? Doch es kommt anders, als geplant, Flucht und der Punkt, an dem die Vergangenheit das Jetzt überholt. Ein schönes Spiel mit Zeitblenden verblüfft hier.

Tanzen ist die Leidenschaft der von der großen Karriere träumenden Protagonistin des folgenden Dramas. Tagtägliches Training, hartes Training, Verzicht, Schinderei, Tiefschläge, Erniedrigung durch eine überehrgeizige Trainerin, die ihre eigene Selbstverwirklichung verpasst hat. Muss ich das? Will ich das? Kann nicht ein Traum vielleicht doch nur ein Traum bleiben? Ein intensives und berührendes Spiel in dramaturgisch geschickter Umsetzung mit knappen, pointierten Dialogen und starkem pantomimischen Spiel zu korrespondierender Licht- und Soundgestaltung bannt das Publikum. Bravo!

Kein Mensch stirbt ewig! Was für ein Satz.
Wir sind im Büro am Ende des Lebens, der Tod, ein elender Bürokrat – eine sehr skurrile Szenerie mit skurrilen Figuren, die unglaublich beeindruckend und detailreich gezeichnet werden und auf wundersam komödiantische wie ernsthafte Weise verwirren. Großartig!

Als Publikum ist man von Beginn an mittendrin,
auch durch das sehr offensive, selbstbewusste Agieren der Darsteller bis zum vordersten Bühnenrand, als sie z.B. bei einem Banküberfall nun mangels des Tresorschlüssels die Zuschauer ausrauben wollen.
Doch nachdem Plan A scheitert, Plan B im Anhang einer Mail vor 14 Tagen irgendwie hängenblieb, folgt…Plan C! Rotes Licht, dancing sound – „Tell my why…?“ – psychodelischer Tanz und schräger Satzgesang mit voller Inbrunst, was für ein herrlicher Break. Spielfreude pur!

Und wieder ein Verwirrspiel. Ein Vorhang, der sich nicht öffnet, Spieler, die nach einer überzeugenden Spielidee suchen und plötzlich sind sie da, Gedankenspiele um das Werden, das Kommende. Ein späteres Wiedersehen stellt das Gewordenen gegenüber. Wer ist glücklicher? Der ewig Reisende, der zielstrebig Arbeitende, der selbstständige Unternehmer, der vor sich hin Träumende? Berührend.

Neues Bild-spannungserzeugend- ein Stuhlkreis in einem Quadrat aus Quadern. Die Frage: Und du? Was ist dein Problem? ist der wiederkehrende Impuls zur Explosion in eine eigene Themenwelt zu verschiedensten zwischenmenschlichen Konflikten die in sehr intensivem, körperlichem Spiel ausdrucksstark verbildert werden. Sehr beeindruckend!

Der Jahrgang 24 – ein empfehlenswerter Jahrgang!
Ein wunderbarer Abend:
euphorisch, atmosphärisch, leicht und tiefsinnig zugleich- ein wahrliches Happening. DANKE

Bilder: Steffi Firchau

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