Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

Es war einmal….

ein Theaterabend der Sommerkulturtage des DKS im ‚projektthater‘ anno Juni 24, der mit aufgeregtem Warten vor dem Einlass begann. Die Prinzessin, Hauptdarstellerin des heutigen Stücks, sei gerade vor 30 Minuten ausgefallen, flüsterte man sich zu. Die Dreikönigspieler Kl. 5-7 müssten nun ganz fix eine Lösung herbeizaubern. Ohje.
Ein Raunen machte sich breit unter Angehörigen und erwartungsfrohem Publikum. Doch dann erfolgt der Einlass, keine Absage, wow!

Eine kurze Ansage klärt das Publikum auf: die Prinzessin würde heute von drei verschiedenen Schauspielerinnen dargeboten werden.
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STILLE.
Man hört einige durch den Saal und über die Bühne huschen.

Nacheinander finden sich Darsteller aus den Publiumsrängen kommend am schwach erleuchteten Bühnenrand ein und blicken ebenso gebannt wie das Publikum auf die Bühne: „Wann geht es denn nun endlich los?“
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Dann im Scheinwerferkegel, auf leerer schwarzer Bühne ganz majestätisch in langem roten Gewand, eine wahrhaft königlich wirkende Erscheinung. Mit einem goldenen Fernrohr mustert sie wortlos und ganz langsam sehr genau alles um sie herum.
Ein wunderbares Bild mit magischer Wirkung.

Es ist die Großmutter der Königsfamilie eines unbekannten Landes in einer unbekannten Zeit. Dieser Königsfamilie sollte an einem besonderen Tag, dem großen Tag, ein Unglück widerfahren. Es war der große, vom Volk und Königsstaat lang ersehnte, an welchem endlich die Prinzessin, die künftig das Land führen würde, zum allerersten Mal dem Volke gezeigt werde.
Dies hatte sich bis zu den Räubern im Wald herumgesprochen. Und genau diese waren zur Stelle, als die schöne Prinzessin feierlich enthüllt wurde, sie raubten und verschleppten sie in den tiefen Wald. Das Königspaar schickt zutiefst verzweifelt die Wachen aus. Doch diese kommen ohne Prinzessin zurück.
Diese hingegen staunt auf ihrer Reise mit den wilden Räubern über die Bäume und Tiere des Waldes, die Blumen, Büsche und Bächlein, all das sah sie noch nie zuvor.
Doch wie reden diese rohen Burschen mit ihr, sie duzen eure Prinzessin ganz unverfroren. Unerhört. Sie essen ohne Besteck und schlafen auf Strohsäcken. Die Prinzessin will zurück aufs Schloss.
Die Räuber jedoch wollen die ausgesetzte Belohnung und bieten dem König die Königstochter gegen einen Sack voll Gold.
Doch als es zur Übergabe kommen sollte, war die Prinzessin verschwunden. Für sie beginnt ein Abenteuer, die Königsmutter stürzt in tiefe Verzweiflung, die Räuber entwickeln indessen eine tückische List und die Großmutter mit ihrem dem Zauber-Fernrohr durchschaut alles.
Und so geschehen noch viele spannende kleine Abenteuer, ehe ganz am Ende…… alles gut wird?
Ein turbulentes Geschehen, ganz wunderbar gespielt von den so jungen Darstellern und Darstellerinnen, die alle ganz in ihren verschiedenen Rollen aufgingen, denn jeder von ihnen wechselte mehrmals das Gewand, um in eine zweite oder dritte Rolle zu schlüpfen. Und mit dem Umziehen gelang es ihnen auch ganz trefflich, Körpersprache und Jargon der neuen Figur einzunehmen, so wurde der König zum Saufkumpan und dann zur Prinzessin, die königliche Leibgarde zu einer Eiche und zum grässlichen Umberto usw. Herrlich abwechslungsreich, unterhaltsam und spannend. Das Publikum geht begeistert mit, was die Geräuschkulisse aus Raunen und Lachen verrät.

Durch das ganze Stück hinweg werden nur wenige Requisiten sehr wirkungsvoll eingesetzt und phantasievoll bespielt, so ist z.B. ein simpler großer Holzrahmen mal ein Zimmer, mal ein Bett, mal ein Tisch, sogar eine Guillotine, als die Rüber gehängt werden sollten, was die Prinzessin jedoch im letzten Moment verhindert.

Die jungen Darsteller beherrschen eine ausdrucksvolle Gestik schon erstaunlich gut und können damit wunderbar auch längere Passagen sehr anschaulich und überzeugend rein nonverbal spielen. Respekt. Und wenn man es nicht vorher erzählt bekommen hätte, dass in dieser Truppe 30‘ vor Aufführungsbeginn die Hauptrolle ausfiel, hätte es keiner bemerkt, so toll haben alle in diesem Team leidenschaftlich diese Lücke gefüllt. Chapeau!

Da darf man auf diese Truppe sehr gespannt sein im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Sommerkulturtage der DKS – ein kultureller Ausnahmezustand!
Morten Gensch ist als Ensembleleiter und Regisseur eine ganz fabelhafte Umsetzung dieser Geschichte mit seinen Schützlingen gelungen. Er zauberte mit ihnen magisch schöne, märchenhafte Bilder und allen gelang es, die unfassbare Notsituation kurz vor der Aufführung aus dem Stand in eine sehr berührende, phantasievolle Inszenierung mit drei Prinzessinnen zu verwandeln.
Märchenhaft.

Und wenn sie nicht gestorben sind, so begeistern sie uns im nächsten Jahr wieder.

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