Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

Ein Novum an diesem Abend – die Fusion der AG Musikalische Improvisation mit den Dreikönigspielern der Klassen 9 und 10. Entsprechend stimmungs- und verheißungsvoll der musikalische Beginn, der uns in das St. Agnes Hospital von Coral Springs beamt.

Ein namhafter Professor, gerade zurückgekehrt, von einem seiner unzähligen selbstlosen Auslandseinsätze, bei denen er hunderten Kindern das Leben rettete, stürzt sich in Selbstzweifel angesichts seines Ruhmes und dem täglichen Erwartungsdruck, dem er sich nun ausgesetzt fühlt.

Sein ihm treu untergebenes Team jedoch bewundert ihn neidlos dafür, ebenso wie die neue Lernschwester, die all seine berühmten Schriften regelrecht verschlang und deshalb unbedingt an dieses Krankenhaus wollte.

Herrlich gezeichnete Charaktere treffen mit viel Wortwitz aufeinander.

So die Oberschwester, die schon seit 32 Jahren mit bestem Know how ihr Amt versieht und auf neumodische Vorschläge einer übereifrigen Lernschwester gern verzichten kann. Oder die ambitionierte und sich in ihren Führungsqualitäten nicht ausreichend geschätzt fühlende Leiterin der Kinderchirurgie, die allzu gern eine Intrige gegen den Rückkehrer anzetteln will. Und natürlich darf dabei auch der Womenizer unter den Ärzten nicht fehlen, der sich edelmütig besonders um die Schwestern bemüht und sein Surfbrett vor allem für imposantes Posen benötigt.

Alle scheinen ganz ernsthaft ihren Aufgaben nachzugehen. Krankenhaustypische Klänge, wie das Piepen der Apparaturen, der Herzschlag der Patienten, der Aufruf an Ärzte und Schwester in den OP, ganz wunderbar von den Musikern intoniert, Umbaupausen musikalisch ausmalend, Dramatisches ankündigend, lassen den Zuschauer teilhaben an der großen Verantwortung jedes Einzelnen an dieser Klinik.

Doch plötzlich Irritationen. Niemand kann sich genau erinnern, jemals operiert zu haben. Die Bücher des Professors – nur leere Seiten, die Diensthandys - nur Attrappen, die Patienten - gar nicht da?
Da ertönt Schreibmaschinengeklapper, in den Sprechtexten werden plötzlich die Satzzeichen mitgesprochen. Merkwürdig.
Wo sind wir? Ist das alles gar nicht real?
Es fühlte sich doch so echt an.

Alles nur Fiktion, die Protagonisten gefangen in der Szenerie eines billigen Arztromans.
Eine verblüffende wie komische Wendung, die von den leidenschaftlich spielenden Akteuren ganz mitreißend inszeniert wird. Die inbrünstigen Lacher des Publikums scheinen sie zu beflügeln, denn ihr Spiel wird immer differenzierter, die Musiker stets feinfühlig unterstützend an ihrer Seite.

Und bevor dieser wunderbarer Abend endet, spielen die Musiker auf, improvisierend, mal sanft oder auch keck und schräg miteinander interagierend in einem sehr vertrautem Miteinander, dass den Zuhörer noch einmal in ganz andere Sphären führte und in dem einem oder anderen sicher auch noch auf dem Heimweg nachklang.

Vielen Dank den Spielern und Musikern und ihren engagierten Leitern Ina Kwiatkowski und Peter Koch.

 
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