Knisternde, erwartungsfrohe Stimmung im pt.
Nicht nur Insider wissen, dass dieser Abend besonders sein wird. Denn die 9 Akteure aus Klasse 12 geben nach 8 Jahren gemeinsamen Spielens heute ihr Abschiedsvorstellung als Dreikönigspieler.
Ina Kwiatkowski, die langjährige engagierte Dramaturgin und Regisseurin dieses Teams, strickte ihren Darstellern ein ebenso märchenhaftes, spannendes wie humorvolles Stück und schrieb ihnen die Rollen wahrhaft auf den Leib. Und ein kleines bisschen konnte man manchmal denken, es wäre ein wenig ihre eigene Geschichte, die sie da so immens spielfreudig in Szene setzten.
Denn es gesellen sich im Laufe der Geschichte nach und nach 6 Typen zusammen, die verschiedener nicht sein können. Eins allerdings eint sie, sie alle besitzen eine ganz besondere Fähigkeit, die sie jedoch zu Außenseitern machen.
Doch bald schon entdecken sie, dass sie gemeinsam unschlagbar sind, wenn sie sich ihrer verschiedenartigen Stärken geschickt bedienen und sich so perfekt ergänzen.
Denn Freundschaft und Zusammenhalt sind viel wertvoller als aller Reichtum, sagt schon zu Beginn der tapfere Soldat, der von seinem gierigen und einfältigen König mit einem spöttischen Salär von drei Hellern für seine treuen Dienste abgespeist wird
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Er beschließt, den Dienst bei seiner Majestät zu quittieren und sein Glück zu suchen. Da taucht wie aus dem Nichts eine äußerst aufdringliche Hexe auf, die seine bleibende Kriegsverwundung heilen würde, wenn er schwören würde, zu ihr zurück zu kehren, wenn er sein Glück gefunden hat.
Und tatsächlich kann der Soldat sogleich wieder unbeschwert marschieren.
Im Folgenden trifft er auf ein unglücklich verliebtes Mädchen, das nicht mit darf und sich deshalb später als Mann verkleidet dazu schleicht. ...auf einen unglücklichen Musiker, der nicht mehr spielen kann, da seine Musik alles und jeden so lange tanzen lässt, bis er völlig kraftlos zusammen bricht....auf einen Mann, der solch enormen Kräfte besitzt, dass alles, was er vollführt in Katastrophen endet, ein Nieser reißt Mauern ein, ein Händedruck verletzt usw,....auf einen Läufer, der unentwegt rennen muss, einfach nicht mehr still stehen kann, weshalb man ihm die Beine ankettet,...und schließlich auf einen Seher, der mit seinen adlerscharfen Augen kilometerweit die kleinsten Details erkennen kann.
Diese sechs nun befreien sich, Dank des Starken aus dem Kerker, beobachten aus weiter Ferne mit Hilfe des Sehers die Machenschaften des Königs, lassen die feindlichen Angreifer tanzen bis zum Umfallen, gewinnen mit der unbändigen Geschwindigkeit ihres Läufers einen Wettlauf und überlisten so den König und die Prinzessin, räumen ihm das ganze Schloss leer, weil einer mitnehmen darf, was er tragen kann, wozu sie natürlich den Starken bestimmen. Die Schätze werden verteilt unter sich und den Armen. Ihrer Majestät, der Prinzessin und dem unterwürfigem Minister bleibt nichts außer drei Hellern.
Der Soldat löst sein Versprechen ein und sucht nochmals die Hexe auf. Diese will von ihm geküsst werden, was er nach großer Überwindung tapfer hinter sich bringt. Natürlich verwandelt sich in diesem Moment die Hexe in eine wunderschöne Prinzessin und wie kann es anders sein, die Beiden heiraten. Aber all das keineswegs nur ein Märchen. Überall Anspielungen auf das Jetzt und Heute bis hin zum Grundeinkommen für alle.
9 Akteure in einem Feuerwerk der Spielfreude. So vertraut miteinander, dass jeder von Ihnen ohne Hemmungen aufspielt, nicht zaghaft, sondern groß, schillernd, keck, differenziert, leidenschaftlich, mal laut und dann ganz zart, gefühlvoll und innig - tolles Theater!
Das offene aktionsreiche spielerische Miteinander von euch liebe Luisa Baudach, Lucia Beyer, Nele Burkhardt, Carlotta Hadem, Luise Herrmann, Anna Louise Hoßfeld, Jonathan Loos, Caroline Röher und Anna Strassen hat uns viele unvergessliche Theaterabende geschenkt.
Danke für diesen Enthusiasmus!
