Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

von Peter Reul
Theater-AG Dreikönigspieler Kl. 7-9
Mittwoch, 11.06.2025/ 19 Uhr

„Wir sind Teil eines Stücks, wir sind unsterblich.“ „Nur nicht im ewigen Vergessen versinken!“

„Wir sind alle wichtig. Er kann uns nicht einfach streichen.“

Dies sind Sätze von Darstellern auf einer Bühne.
Sie sollen gemeinsam in einem Stück spielen und haben eine feste Rolle. Die Klischees sind die üblichen: eine unglückliche Liebe, eine gescheiterte Ehe, Untreue, Machtspielchen und natürlich eine Beziehungstat in der Form eines Giftmords.

Aber wie genau das Stück ablaufen wird, wissen die Darsteller nicht. Denn anscheinend ist es noch gar nicht fertig. Aus dem Off ertönt immer wieder die Stimme des Autors, eingesprochen von Pavel Kwiatkowski, der ihnen Anweisung gibt zu warten, sich zu gedulden, sich auf die Rolle zu konzentrieren. Das strengt an, das fordert die Figuren heraus. Allmählich realisieren sie ihre Abhängigkeit. Sie sind Geschöpfe, Ideen und Gedanken eines anderen, sie haben offenbar keine freien Willen. Unsicherheit und Widerwillen regen sich unter den Darstellern. Kämpferische Ausrufe, wie „Es lebe die Selbstbestimmung!“, „Auf die Freiheit!“, „Wir sind das Volk.“ oder „Spielen wir, wie wir es wollen!“ machen zunächst Hoffnung auf eine Wende, doch letztlich kann die Fremdbestimmung nicht überwunden werden. „Was ihr denkt und fühlt, hat euch der Autor eingegeben.“ Die Emotionen kochen hoch, am Ende sind wirklich alle tot.

Stück für Stück entfalten die Darsteller der Theater-AG „Dreikönigspieler“ der Klassenstufen 7-9 unter der Leitung von Ina Kwiatkowski diese Dramatik. Sie spielen ihre Rollen textsicher und überzeugend bis zum Schluss. Zudem sorgen Playback-Gesangseinlagen, humorvolle Dialoge sowie auch eine einschläfernde Dichterlesung für viel Heiterkeit und gute Unterhaltung im Publikum. Zusammen mit einem schlichten Bühnenbild ergänzt die effektvolle Lichttechnik die großartigen schauspielerischen Leistungen wunderbar.

Für den Nachhauseweg bleibt den Zuschauern schließlich noch genug Stoff zum Nachdenken:
Wie frei bin ich? In welchen Rollen bin ich gefangen? Was oder wer bestimmt mein Leben?

Ein großes Dankeschön allen Mitwirkenden für diese tolle Aufführung!

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