Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

[„Philip, kannst Du das Mikro bitte doch nochmal einschalten?“]
„Eigentlich wollte ich selbst gar nichts sagen, ich finde es schöner, wenn die Schüler durch den Abend geleiten. Aber ich möchte, auch im Namen von Herrn Förster und Frau Seim-Olesch, die Gelegenheit nutzen, um auch und besonders Euch Schülerinnen und Schülern ‚danke‘ zu sagen – DANKE für das großartige Geschenk, das wir Chorleiter durch die gemeinsame, teilweise langjährige Arbeit mit euch zusammen erfahren dürfen!“

Es war ein besonderer Moment.

Die ehrliche Rührung stand nicht nur Frau Berg angesichts dieser spontanen Hommage auf unsere begeisterungsfähigen und eifrigen Chormitglieder als auch deren Eltern ins Gesicht geschrieben, sie war im gesamten Saal der St- Pauli Ruine zu verspüren. Bereits vor Konzertbeginn des Kinder- und Jugendchores des DKS zeichnete sich ab: die Plätze werden unmöglich reichen, trotz des Umzuges in die St- Pauli –Ruine - das Publikum drängte in beinahe jede Ecke, die Nachfrage war enorm.

Dass der Jugendchor „Multicolor“ spätestens beim Keimzeit-Klassiker „Kling Klang“ richtig warmgelaufen war, konnte man, neben den strahlenden, glitzernden Gesichtern der über hundert Mitglieder, auch mühelos den Reaktionen des Publikums entnehmen. Es wurde gelächelt, gewippt, gescherzt – Bahn frei für einen sommerlichen Dienstagabend in bester Laune! Anspruchsvoll im Satz arrangiert, folgte schon jetzt einer der gesanglichen Höhepunkte: in der dynamisch variantenreichen und gefühlvoll vorgetragenen Version von Adeles „Skyfall“ konnten alle Stimmlagen brillieren.

Nach einem Augenzwinkern und beherzten Luftgitarreneinlagen in „Spanische Nächte“ wurde das Publikum zum Kinderchor „Microcolor“ hingeführt, der seit diesem Jahr unter der Leitung unserer neuen Kollegin Sinah Seim-Olesch steht. Ein Gefühl nehmen wir aus diesem Repertoire ganz sicher mit: Swing und Groove! So verwundert es kaum, dass der Chor der fünften und sechsten Klassen für das Publikum mit Nummern wie „Das ist Swing“ auch einige für die Stimmung unverzichtbare Tanzmoves einstudiert hatte, deren hingebungsvolle Umsetzung die ebenso hingebungsvolle Dirigentin mit der ein oder anderen kleinen Geste hervorzulocken wusste.

Ob es den Räumlichkeiten geschuldet war oder ganz bewusst inszeniert – das bleibt vielleicht ein Geheimnis. Wirkungsvoll? Auf jeden Fall! Die Rede ist von Lorenz Maierhofers „Make Love, Not War“. Diese Hymne für den Frieden darf als programmatisches Statement des gesamten Chores verstanden werden. Das Interessante: Indes der Kinderchor auf der Bühne verblieb, flankierten die Großen diesen seitlich, unterhalb der Emporen positioniert. Darf man diese Umsetzung als breitangelegtes Statement, das von überall her besungen werden sollte, deuten? Nicht zuletzt aufgrund der Dringlichkeit des Inhaltes dieser Nachricht unterstelle ich: Ja!

Es ziemt sich außerdem und gehört zum guten Ton, dass auch die Zwölfer ihre besondere Einlage im kleinen Rahmen erhielten, abermals brillant am E-Piano begleitet vom Tastenmeister und langjährigen zweiten Chorleiter Christian Förster.

Auch wenn der Jugendchor in diesem Jahr – zumindest gefühlt – einige ruhigere Nummern ins Repertoire aufgenommen hatte, durfte ein Kracher natürlich, wie im letzten Jahr auch, nicht fehlen: Ein Hoch „auf uns“ auszusprechen, auszusingen, das macht sichtlich Spaß. Und sollte letzterer doch einmal für den Moment den Gesichtszügen der Singenden zu entschwinden drohen, - kein Problem: Offensichtlich hat Frau Berg einige Techniken in petto, die für den Zuschauer natürlich nicht einsehbar sind, die aber bei den Chormitgliedern ein unweigerliches Strahlen erwecken. Besinnlich entließ uns der Jugendchor mit Christoph Hillers „Abendlied“.

Einige standen noch lang nach dem Konzert. Man unterhielt sich, beglückwünschte und herzte sich, und das zurecht! Denn alle, Singende wie Publikum, sind sich wohl einig: Solch ein Erlebnis ist was für die Seele! Vor der magischen Kulisse der St- Pauli-Ruine betonte der Chor des DKS, auch verbal, einmal mehr, wie großartig und verbindend das Mitwirken an diesem Projekt für alle Beteiligten ist. Vielleicht lässt sich – in Anknüpfung an Lorenz Maierhofer – ein Slogan aus diesem Abend als Anregung mitnehmen: „Make a Choir, not War!“

Bilder: Ralf Neumann

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