Gymnasium Dreikönigschule Dresden

mitten in der Dresdner Neustadt ❀ Denken - Kommunizieren - Selbstverantwortlich handeln

Ländliche Idylle. Hühner gackern. Zwei Frauen bei der täglichen Arbeit, den Hof zu säubern.
Es sind die beiden Schwestern des Koche-Bauern Crispin, ein ruppiger Zeitgenosse.
Sie schwärmen für den neuen Pfarrer der Gemeinde, ist er doch so jung und frisch und gut aussehend. Da ginge doch etwas, wäre nicht der alte Sturkopf.
Crispin kommandiert sie alle. Keiner entkommt seinem harten Regiment. Niemand ist sicher vor ihm. Für ihn zählt nur harte Arbeit und Ruhe vor den Menschen.

Mit der Ruhe ist’s jedoch schnell vorbei.

Nicht mal seine Brotzeit kann er genießen, ist es ausgerechnet der Herr Pastor, der anklopft, um den Bauern sein Anliegen vorzutragen.

Objekt der Begierde ist ein wertloses Stück Feld, welches der verstorbenen Frau Crispins gehörte und nun in göttliche Hand übergehen möge. Crispin lehnt ab. Es gibt nichts zu verkaufen. Doch die Begehrlichkeiten reißen nicht ab.

So nach und nach finden sich weitere Interessenten ein, darunter die örtlichen Totengräber, deren Geschäft mit den Verstorbenen schlecht läuft, der nach Schwein riechende Sau-Bauer, der nicht nur ein Auge auf das Stück Land geworfen hat, sondern auch auf Crispins Tochter.
Selbst die Nachbarin, ihres Zeichens Bücherschreiberin, bewirbt sich mit Raffinesse um den Acker. Alles vergebens. Crispin verjagt die gierigen Zecken vom Hof.

Und dann - ist er tot. Erschossen.
Mitten in den Kopf. Mit dem eigenen Gewehr. War es Selbstmord?

Hat er den Druck nicht mehr ausgehalten? Die Gemeinde rätselt, wie es zu diesem schrecklichen Vorfall hatte kommen können. Jeder beteuert seine Unschuld. Doch wer ist der Täter? Die sehr junge zweite Ehefrau des Bauern scheint mit der Situation überfordert zu sein. Viel spricht sie nicht. Sitzt der Schock so tief oder hat sie etwas zu verbergen? Da scheint nur Eierlikör zu helfen. Im weiteren Verlauf offenbart sich die Schattenseite ihrer selbst. Maire hat Crispin nur geheiratet, weil sie Geld brauchte. Mit dem Tod ihres Mannes würde sie Haus und Hof erben, wären da nicht noch die beiden Schwestern, die Tochter und die vielen Dorfbewohner, welche alle etwas vom großen Kuchen abhaben wollen.

Am Ende einigt sich die Dorfgemeinschaft das Stück Land gemeinsam zu nutzen. Alle profitieren auf ihre Weise von dem Deal. Crispin wird dem Totengräber übergeben, denn im Hühnerstall kann er ja nicht liegen bleiben. Und weil ab nun alle ihr kleines Geheimnis bewahren müssen, wird es mit einem Likörchen besiegelt.

Es war eine Freude, die Darsteller aus den Klassen 10 bis 12 agieren zu sehen.

Mit Witz und Einfallsreichtum hat Ina Kwiatkowski es wieder einmal geschafft, ein Stück zu inszenieren, welches durch seine Leichtigkeit und großartigen Humor eine reichliche Stunde aufs Beste unterhalten hat.

Den Schülern war die Spielfreude anzusehen, trotz teilweise umfangreicher Textpassagen, die sie sich merken mussten. Das schien aber kein Problem zu sein, waren doch unter den Schauspielern quasi alte Hasen dabei, die schon seit der fünften Klasse in der Theater-AG mitwirkten. Für manche also nun ihr letzter Auftritt - neue Projekte liegen in der Zukunft.

Dem Publikum hat’s auf jeden Fall gefallen, was sie durch ihren langanhaltenden Applaus lautstark bekundeten. Ein schöner Abend ist zu Ende. Wir freuen uns auf das, womit die nächsten Kulturtage der DKS im kommenden Jahr uns überraschen werden.

Bilder: Steffi Firchau

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