Erste Fahrt nach Neuhaus am Rennsteig
Wir die Schüler der achten Klasse des Profils triArtlon fuhren am Montag (03.02.20) vom Neustädter Bahnhof in unser erstes Profillager. Die vierstündige Fahrt mit dem Bus führte nach Neuhaus am Rennsteig. Das liegt im thüringischen Kreis Sonneberg nicht weit von Ilmenau. Wir hatten eine angenehme Fahrt, obwohl das Wetter nichts Gutes erahnen ließ. Es regnete in Bindfäden, dann hellte es etwas auf, um letztlich wieder in grautrübe Regengüsse überzugehen. Von Schnee keine Spur, den wir uns aber für unsere sportlichen Aktivitäten so gewünscht hatten.
Zumindest wurden wir in der Begegnungsstätte Haus Rosenbaum des Thüringischen Studentenwerks freundlich empfangen und durften auch sogleich das vorzüglich schmackhafte Mittagessen genießen. Nachdem wir unsere Zimmer in Beschlag genommen und uns eingerichtet hatten, unternahmen wir eine kleine Wanderung im näheren Umfeld. Mit dem Regen war es immer noch nicht besser, aber das störte uns nicht. Schließlich gibt es ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, sondern nur…
Aber ihr wisst schon. Also stapften wir unseren Lehrern hinterher und mussten immer wieder feststellen: hier gibt es kein Lidl oder Netto. Nicht mal einen Bäcker haben wir gefunden. Und noch viel schlimmer: man hat kaum richtig Empfang auf dem Handy. Wie sollen wir das nur die Tage aushalten?!
Leicht durchnässt kamen wir wieder in unserer Unterkunft an, schon hungrig auf das Abendessen. Das war wieder sehr lecker. Es gab Karlsbader Schnitte.
Den Abschluss unseres ersten Tages bildete eine gemeinsame Spielerunde – Werwolf, Uno usw. Einige andere von uns schauten im Nachbarraum spektakuläre Videos von Extremsportlern, die in mehreren Wochen, ja sogar Monaten zum Beispiel Inseln oder Eiswüsten überquerten. Allein vom Zuschauen wurde uns schon schlecht und wir waren uns sicher, dass wir uns solchen Stress nie antun würden. Somit ging unser Abend mit dem Gedanken allmählich zu Ende: Ein bisschen Schnee die kommenden Tage wäre schon schön. Hoffen wir auf das Beste.
Bilder: Neumann, Ralf
Unser Morgen begann damit, dass wir uns an der weißen Winterlandschaft erfreuten und ein abwechslungsreiches Frühstück genossen. Währenddessen teilte uns Frau Baumgarten den heutigen Tagesablauf mit. Zu unserem großen Glück konnte Skilanglauf stattfinden. Die Vorfreude war groß, besonders bei denen, die noch nie auf Ski gestanden haben.
Gegen 10:30 trafen wir uns, um an der nahegelegenen Ausleihstation für jeden die passende Ausrüstung zu erhalten. Während die ersten ihre Skischuhe anprobierten, amüsierten sich die anderen im Schnee. Was sonst. Nichts ist verlockender als so eine kleine Schneeballschlacht. Anschließend wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 begann mit dem Langlauf bei Frau Baumgarten und Referendarin Frau Buschmann. Die andere Gruppe arbeitete mit Herrn Neumann an der Umsetzung von Spielen zum Thema Sport.
Beim Langlauf bekamen wir zunächst eine Einführung und übten Schritt für Schritt den Umgang mit Skiern. Fast jeder stürzte mal, einige öfter, aber kein Problem bei dem weichen, samtenen Schnee. Wir hatten viel Spaß dabei, nicht nur weil Frau Baumgarten uns so geduldig anleitete und hilfreiche Tipps gab. Nach fleißigem Üben folgten lustige Wettkämpfe, bei denen wir zum Beispiel blaue Hütchen umrunden mussten, um dann am schnellsten zum Startpunkt zurück zu sprinten. Der krönende Abschluss war die Abfahrt in Richtung Unterkunft. Da musste man sich schon etwas trauen. Zum Glück gab es ja noch die eingebaute Backen-Bremse.
Wieder zurück in unserer Herberge machten wir uns frisch, um dann ebenfalls künstlerisch aktiv zu werden. (Jetzt durften die anderen in den Schnee.) Wie aber bringt man sportliche Aktivitäten in einem Gesellschaftsspiel unter? Das war nun die Aufgabe, über die wir uns in kleineren Gruppen die Köpfe zerbrachen. Letztlich hatten wir aber schnell eine Idee und begannen diese umzusetzen. Mal sehen, ob das Spiel am Ende funktionieren wird und ob es bei den anderen gut ankommt.
Luise Förster, 8a
Isabella Terpe, 8d
Auch heute wurden wir wieder mit einem leckeren Frühstück begrüßt. Nach dieser Stärkung sammelten wir uns in unseren Gruppen zum Skifahren bzw. Kunst machen. Wir waren über uns selbst erstaunt, wie gut es nach nur einem Tag des Übens auf den Skiern voranging. Es gab mindestens nur halb so viele Stürze wie gestern. So konnte Frau Baumgarten mit uns schon eine längere Strecke entlang eines Waldrandes in Angriff nehmen. Am Vormittag hat es am meisten Spaß gemacht, weil neben reichlich Schnee die Sonne uns zudem den Rücken wärmte.
In der Zwischenzeit arbeitete die andere Gruppe fleißig weiter an ihren Spiel-Entwürfen. Jedes kleine Team hat eine eigene Idee umgesetzt. Die meisten sind schon fast fertig und müssen nur noch die Details perfektionieren. Am Ende wird es wohl viele interessante Ergebnisse geben. Irgendwie muss sich das bei der Küche rumgesprochen haben, denn zum Abend gab es endlich, lang ersehnt, Pizza für alle.
Und wenn nun alle dachten, damit sei der Tag gelaufen, der irrte sich gewaltig. Unsere Begleiter hatten sich noch etwas Schönes ausgedacht. Die Begeisterung war soo groß! – Eine Nachtwanderung über den Rennsteig. Einige von uns bekamen Fackeln in die Hand, die auch gleich angezündet wurden. Die Referendarin, Frau Buschmann, hatte sich zudem eine Abwandlung des Spiels ‚Werwolf‘ ausgedacht. Hierbei bekamen alle Schüler eine Karte, von denen manche die Werwölfe waren, um die anderen zu ‚töten‘, indem sie den Personen irgendeinen Gegenstand direkt in die Hand weitzugeben versuchten. Die ‚Nichtwölfe‘ konnten gewinnen, indem sie die „Angebote“ ablehnten und bis zum Ende der Wanderung ‚überlebten‘.
Die Fackeln stellten allerdings keine Notwendigkeit dar, da der Schnee das Mondlicht reflektierte und Wald und Wege besonders stimmungsvoll erhellte. Das ließ uns die Eiseskälte für einige Momente vergessen. Immerhin war es mindestens minus 6 Grad Celsius. Als wir wieder in der Pension zurück waren, durften wir als Belohnung Fußball schauen. So ging unser abwechslungsreicher Tag zu Ende.
Emma Hilbrig, 8c
Caspar Reck, 8b
Tammo Wichtendahl, 8b